Sonntag, 28. Oktober 2012

Sahel


Aufgeregt hörte Voline ihren tuschelnden Freundinnen zu. Sie hatte es geliebt den Älteren zu lauschen, wenn sie von den rituellen Tänzen vor dem Tempel des Feuers erzählt hatten. Dieses Jahr jedoch war sie endlich alt genug, dass sie selbst dabei sein konnte. Sie durfte mit ansehen, wie die Freiwilligen Tänzer, diese anmutige, akrobatische Aufführung vorführten. „Und erinnerst du dich noch an letztes Jahr?“, Ajna hatte nun das Wort ergriffen, ihre dunklen Locken, sprangen vor Aufregung hin und her. „Dieser blonde Junge?! Oh, er war traumhaft! So anmutig und schön!“, stimmte Florentina in Ajnas zuckersüßes Gekicher mit ein, während Voline nur weiter auf die Masse von Menschen vor ihnen starrte. Bereits am Morgen hatten sie sich die besten Plätze für die Vorstellung gesichert und hatten nun freie Sicht auf den Festplatz. Wie viele Männer und Frauen genau dort standen konnte sie nicht erkennen, aber es war bereits ein Spektakel zu sehen, wie sie ihre Plätze einnahmen. Die langen, fließenden Gewänder wurden vom aufziehenden Wind hin und her geweht und der auffällige Schmuck funkelte wild im Licht der untergehenden Sonne. Noch immer tuschelten die anderen Mädchen aufgeregt, während dumpfe Trommelschläge erschallten.
Voline betrachtete das Schauspiel vor sich mit weit aufgerissenen Augen. Noch nie hatte sie etwas so schönes gesehen, wie den dutzenden Menschen, die sich in vollkommener Harmonie mit der Musik bewegten. Unruhig tippelte sie hin und her, mitgerissen von der Musik und den Bewegungen. Rauschend und immer schneller floss die Menge an Tänzern immer näher an die Zuschauer heran. 
„Da!“, fast schreiend zeigte Ajna auf einen jungen Mann, der gerade in eine Figur mit eingebunden war. In ihren Augen lag ein träumerischer Ausdruck, doch er währte nicht lange. Ein kreischen und ein plötzliches Gewicht auf Volines Schulter war das erste was sie wirklich realisierte. Sie hatte wie durch einen Schleier wahrgenommen, wie einer der Tänzer von einem Sprung vor der Masse aufgekommen war und in die Zuschauer gestolpert war.
Mit weit aufgerissen Augen starrte sie der junge Mann an. Seine stahlgrauen Augen schienen so voller Ekstase, und doch so rein und unschuldig zu sein, wie die eines Kindes. Ein sanfter Schauer lief über Volines Rücken, als sie der Hand auf ihrer Schulter gewahr wurde, die so warm und angenehm auf ihrer Haut lag. Sein Atem ging stoßweise vor Anstrengung über seine fein geschwungenen Lippen.  Strähnen langen blonden Haars fielen ungebändigt über die feinen Züge des jungen Mannes, als er sich von dem Mädchen abwandte und wieder zurück in die Reihen der Tänzer eilte. Nur einen Moment hatte er so verweilt, doch für Voline hatte es eine Ewigkeit gedauert. Verwundert sah sie ihm nach, dem seltsamen Jungen mit den tanzenden Schritten und den Augen in denen sie ertrinken wollte.

Als Sahel sich seinen Weg durch die Tänzer auf dem Platz vor dem Tempel bahnte, leuchtete die Sonne noch immer in leuchtenden Farben am Horizont. Mit Leichtigkeit tanzte er zwischen den sich wiegenden Körpern hindurch, bis zum großen Portal des Feuertempels. Ein kleiner Stich durchzuckte ihn, als er an die verpatzte Landung nach dem Sprung dachte. Jedoch musste er sich eingestehen, dass der Blick des Mädchens auf eine gewisse Art und Weise faszinierend war. Ihre dunkelblauen Augen hatten vor Aufregung geleuchtet.
Mit einem Lächeln betrat der junge Mann den Tempel. Der vertraute Geruch von Weihrauch und Myrre hüllte Sahel ein, als er so schnell wie möglich die Distanz zwischen dem Portal und der Klippe zur Schlucht des Erris überwand. Immer wieder versetzte ihn der Anblick des Tempels in Erstaunen. Die schmalen Säulen, die die reichlich verzierte Decke trugen, ragten, wie die hohen Zypressen in den  Hainen nach Oben, dem Himmel entgegen.  Starke Mauern, angefüllt mit den Darstellungen der Gründung Priaerias und ihrer Teilung, mit dem Verlust der Magie und der Bewahrung ihrer letzten Überbleibsel, streckten sich nach oben und bildeten den länglichen Körper des Haupthauses. 
Mit Ehrfurcht erfüllt schritt Sahel die letzten Stufen zum eigentlichen Herzstück des Tempels nach oben.  Ein Schwarzes Loch klaffe dort, wo eigentlich die südliche Mauer sein sollte und gab den Blick frei, auf die Leere, die die Schlucht des Erris in die Landschaft riss.  Über die gesamte Breite der Klippe erstreckte sich ein riesiges Becken in dem  das ewige Feuer brannte. Und nun war es an Sahel, dass er das Feuer weiter schürte.
Mit tiefen Atemzügen sog er die von Dämpfen erfüllte Luft des Tempels ein, als er den ihm zugewiesenen Platz,  in der Mitte der Empore, erreicht hatte. Lautlos traten mehrere Tempeldiener an ihn heran. Ihre Gesichter waren fast gänzlich von Schleiern verdeckt, nur ihre Augen konnte er erahnen. In allen lag tief verwurzelte Erwartung und Hoffnung. Während nun im Inneren des Tempels die eigentliche Zeremonie abgehalten werden würde, spielte sich auf dem Festplatz der Hauptakt des Tanzes ab. Angestrengt versuchte Sahel sich daran zu erinnern, wer im letzten Jahr seinen jetzigen Platz innegehabt hatte, aber er konnte sich nicht daran erinnern.
In einem perfekten Kreis hatten sich die acht Männer und Frauen um ihn aufgestellt und warteten mit glühenden Augen darauf, dass Sahel seinen Part erfüllte. Ein leicht mulmiges Gefühl erfüllte den Jungen, als er dort stand und alle Erwartungen auf ihm lasteten, doch es war eine Ehre die Zeremonie des ewigen Feuers ausführen zu dürfen und so nahm er all seinen Mut zusammen und sprach die Worte, die von ihm verlangt wurden: „In gänzlicher Aufrichtigkeit stehe ich hier, reinige mich im Angesicht des ewigen Feuers. Ich gebe mich ihm Hin, mein Herz, meine Seele. Für immer und Ewig diene ich ihm. Das ewige Feuer bleibt stets in meinen Gedanken, in jeder Sekunde unerreichbar schön. Ich stehe ein für das, was es mir zeigt und werde alles mir mögliche versuchen um Missstände zu vertreiben. Für das ewige Feuer gebe ich mich auf.“ Ein schwaches Seufzen entglitt Sahels Lippen als er die Worte ausgesprochen hatte. Nun war es so weit. Er war Teil des Rituals.
In vollkommenem Gleichschritt traten die Acht vor Sahel. Vorsichtig nahmen sie den Schmuck von den Gewändern des Jungen ab und trugen ihn zu dem Feuerbecken an der Klippe. Wie durch einen Schleier bekam Sahel mit, was sie taten, sah verschwommen, wie sich dunkler Rauch von den Stellen emporhob, wo sein Schmuck und seine Kleidung verbrannt wurde. Er spürte eifrige Finger an seinem Kopf, die die Spangen und Bänder lösten, mit denen sein Haar zuvor hoch gesteckt war und das Gewicht, als es sich wieder in sanften Locken über seinen Rücken ergoss. Immer und immer wieder murmelten die Tempeldiener  in einem halblauten Singsang die selben Worte. „Flammendrot im Einklang steht mit blassem Mondenschein.“
Sahel hatte sich schon immer gefragt was diese Worte zu bedeuten hatten: Bleicher Mondenschein… Der Blick des Jungen fiel erneut auf die Öffnung der Tempelmauer. Der Mond war noch nicht aufgegangen, doch die ersten Sterne glühten in der aufziehenden Dunkelheit. Ein kalter Wind fegte durch die Öffnung und ließ Sahel zittern. Nur noch die feine Leinenhose, die unter den seidenen Gewändern getragen wurde, schützte Sahel vor der Kälte der Nacht. Mit nackten Füßen spürte er den rauen Steinboden, der von den lodernden Flammen gewärmt wurde. Die Acht hatten in einer Reihe vor der Treppe ihre Plätze eingenommen.
Wie ein einem wilden Rausch verflog die Zeit vor Sahels Augen. Die Ekstase des Tanzes übernahm völlig seinen Geist, während er von den Gesängen der Tempeldiener und den dazu strömenden Tänzern getragen wurde.  Sie sangen von Liebe und Hass, von Freundschaft und Feindschaft und von einem Tyrannen der selbst das stärkste Band des Blutes zerstören konnte. Sahel konnte sich nicht erwehren zu denken,  dass der  Tyrann ihr Gott selbst sein konnte und doch war es so abwegig, dass der der ihnen grünes Land und fließende Flüsse schenkte so grausam sein konnte. 
Das Rot der Flammen spiegelten sich in den Augen des Jungen, so lebendig, dass es schien, als ob ihr heißes Glühen die Kälte des Graus in ihnen gänzlich vertreiben wollte.  Schafe Schatten ließen seine Bewegungen, die sonst so anmutig und zart waren, wie der Flügelschlag eines Vogels, hart und grob wirken. Und doch war der Anblick des Jungen für jeden Zuschauer faszinierender als irgendetwas sonst. Denn sie warteten. Warteten auf das Zeichen, das er auserwählt war von ihrem Gott eine Vision zu empfangen, die ihnen zeigte, welche großen Ereignisse bevorstanden.
Doch daran dachte Sahel nicht. Er wollte sich nicht von den Gedanken an ein großes Schicksal oder baldige Begebenheiten beschweren lassen. Für ihn zählte nur der Tanz. Die Bewegungen seines Körpers, die er in den unzähligen Übungen trainiert hatte erfüllten endlich ihren Zweck, als seine nackten Füße über den rauen Steinboden glitten und die kühle Nachtluft über seine Haut strich. Gleich den Gesängen, die immer schneller und ekstatischer wurden, bekam auch sein Tanz eine leidenschaftlichere Note.
Ungestüm und wild drang ein Schrei aus der Kehle des Jungen. All das Grauen, das in Sekunden in seinen Körper eindrang, versuchte durch diesen einen Laut wieder hinaus zu treten, doch es blieb haften. Wie der bittere Nachgeschmack einer Lüge auf ewig die Seele befleckte, blieb der Schrecken in Sahels Geist zurück. Unzählige Bilder und Gefühle durchströmten ihn, bis sein Körper es nicht mehr ertragen konnte. 
Die Beine des Jungen knickten unter der Last seines eigenen Körpers ein; er schlug auf dem Boden des Tempels auf. Nur die aus dem Nichts erscheinenden Arme eines der Tempeldiener bewahrten ihn davor vollkommen zu Boden zu sinken. Woher er kam war egal. 
Tränen rannen aus den vor Schreck geweiteten Augen des Jungen. Sein Blick war noch immer apathisch auf die schwarze Leere der Nacht gerichtet, die unheilvoll ihre Dunkelheit in die Gemäuer des Tempels ausstreckte. Nur eine einzige Frage drang aus dem aufkeimenden Stimmengewirr zu Sahel durch: „Was hast du gesehen, Junge?“


Voline gefror noch immer das Blut in den Adern, als sie sich an den Schrei erinnerte, der über den Festplatz geschallt war. Verzweiflung und Hilflosigkeit waren gleichsam mit purer Angst in ihm erklungen. Wie in Trance war sie ihren Freundinnen gefolgt, die in aufgeregtes Getuschel vertieft waren. Der Weg erschien ihr verschwommen, so irreal, wie die zum Tempel drängenden Menschen auf dem Platz.
Nach und nach waren die Zuschauer immer näher an den Tempel gerückt, doch Voline hatte sich nicht getraut. Einige Tänzer hatten versucht sie aufzuhalten, doch die Masse riss sie einfach mit sich. Voline hatte gehört wie Florentina erklärte, dass es schon seit Jahren niemanden gegeben haben soll, der während der Zeremonie eine Vision erhalten hatte. Sie hoffte, dass wenn es jetzt der Fall war, es ein gutes Omen war, doch das gleichsam mischten sich Zweifel in ihre Gefühle. Wie konnte ein solcher Schrei nur etwas Gutes verheißen?
„Musst du heute Abend wirklich bei deinen Eltern bleiben?“, Ajnas Stimme klang trotzig. „Warum kannst du nicht bei mir übernachten? Tania hat nichts dagegen, genau so wenig wie mein Kreis, sie lieben dich, wie ihr eigenes Kind.“ Seufzend ließ Voline ihre Schultern sinken. „Ich weiß, aber ich kann nicht. Adenias Bedingung, dass ich mit euch kommen darf, war, dass ich danach sofort nach Hause gehen muss.“ So ganz aufrichtig war sie nicht zu ihren Freundinnen, aber den wahren Grund durfte sie ihnen nicht sagen. Innerlich war sie jedoch schon so aufgeregt, dass sie die Nacht zuvor kaum schlafen konnte. In dieser Nacht wurde sie endlich in den Orden des ewigen Feuers eingeführt. Eine Ehre, die schon all den Mitgliedern des Kreises um Galaine Kyell zu teil geworden ist. Und nun auch ihr. Endlich durfte sie wie alle anderen Teil des ganzen sein.
„Ja, ja, Adenia sollte nicht immer wie eine Glucke an dir hängen. Sie lässt dich ja keine Sekunde aus den Augen.“Florentina ließ ein ärgerliches Schnauben hören, als sie sich zu den anderen Beiden umdrehte. „Ich muss jetzt hier lang, also passt auf euch auf!“, spielerisch drohte sie den jüngeren Mädchen mit dem ausgestreckten Zeigefinger. „Ich will dass ihr auf schnellstem Weg nach Hause geht und keine Abstecher!“
„Ja, Mama“, kicherten Voline und Ajna gleichzeitig, als sie an ihr vorbeischritten. Nur noch aus dem Augenwinkel konnten sie Florentinas goldblondes Haar im Wind wehen sehen, als sie in die Seitenstraße einbog. „Sie ist ja fast schlimmer als Adenia“, stöhnte Ajna während sie weiter liefen. „Nur weil sie älter ist als wir, muss sie sich nicht immer wie Adenia oder Leila aufführen“, Ajnas Stimme war gedämpft und doch konnte Voline den Ärger in ihr hören. Leila und Ajna hatten in letzter Zeit öfter gestritten, weil sie in ein Alter kam, in dem es wichtig war gute Kontakte zu knüpfen um eine gute Ehe einzugehen, doch Ajna war in ihrem Geist noch ein Kind, das sich noch nicht mit den Problemen des erwachsen Werdens einlassen wollte. 
„Sie will nur, dass uns nichts passiert“, Volines Versuch ihre Freundin zu besänftigen war halbherzig, denn mit ihren Gedanken war sie schon längst bei der Versammlung in der Nacht. Langes Schweigen folgte auf ihre Bemerkung, bis sie am Anwesen der Kyells angekommen waren. „Ich muss jetzt nach Hause. Wir sehen uns Morgen? Ihr seid doch auch am Erris, oder?“ Zögerlich machte sich ein breites Lächeln auf Ajnas Zügen breit. „Natürlich! Dann bis morgen!“, euphorisch schloss Ajna Voline in ihre Arme, ehe sie mit tänzelnden Schritten die Straße weiter entlang spazierte.
Voller Vorfreude trat Voline in das große Anwesen am Rande der Stadt. „Voline, wie schön, dass du endlich da bist! Wir müssen dich schnell fertig machen. Unser Namensträger Galaine und sein Bruder Leucas warten schon auf uns.“ Ein schwaches Seufzen rann von den Lippen der Tochter, als sie ihrer Mutter durch die langen Gänge, in den Teil des Hauses folgte, der ihren Eltern und ihr zugesprochen war. Mit einem Schlag wich all ihre Freude der Resignation. Das einzige Gefühl das sie für den übermäßigen Schönheitskult ihrer Mutter übrig hatte. Sie hätte wissen müssen, dass Adenia wieder ein riesiges Theater um ihr Aussehen machen würde und doch hatte sie sich auf diesen Abend gefreut. 
Eine halbe Ewigkeit verbrachte Adenia damit unnötige Schönheitsprodukte auf dem Gesicht ihrer Tochter zu verteilen und die schweren, schwarzen Locken auf ihrem Kopf festzustecken, ehe sie mit ihrem Werk zufrieden war. Mit größter Sorgfalt wurde Voline in eines ihrer schönsten Kleider gekleidet. Sie selbst kam sich vor, als ob sie zu einem Maskenball gehen würde, auf dem sie keiner erkennen durfte. Doch nichts konnte ihre Vorfreude zerstören, als sie auf dem Weg zum Kellergewölbe waren. 
„Namensträger Galaine, Leucas, es ist wundervoll euch zu sehen.“, Adenias Stimme troff fast vor stolz als sie Voline vor sich schob. „Namensträger Galaine, Leucas, auch ich bin höchst erfreut euer Gast sein zu dürfen.“ Sanft neigte Voline den Kopf, als sie die beiden Männer begrüßte. Auch wenn sie Teil eines Kreises waren, so war der Orden des ewigen Feuers doch eine gänzlich andere Angelegenheit. Nun war sie Teil eines hierarchischen Systems und dessen Vorsitzende war ihr Namensträger. 
„Ich bitte euch, es ist uns eine Freude dich, Voline, in unserem Orden zu begrüßen. Und das hoffentlich nicht nur als Gast.“ Galaines Stimme wob das Mädchen in ein samtenes Netz, sie konnte gar nicht anders als zu nicken und zu lächeln.  Dieser Mann hätte ihr alles sagen können, selbst, dass diese Welt nicht in zwei Teile gespalten war, und sie hätte es geglaubt. Nun verstand auch sie, warum er den Vorsitz über den Orden hatte. „Folgt uns und wir geleiten euch zu den anderen.“ Mit einem Lächeln öffneten die beiden die Flügeltüren zur Säulenhalle. Nun war es so weit, sie konnte nicht mehr zurück und jetzt überfiel auch sie ein mulmiges Gefühl, doch sie schüttelte es ab und schritt durch die Türen ihrem Schicksal entgegen.


Das vertraute Geräusch von Flügelschlägen umhüllte Sahel, wie das wilde Rauschen des Erris. Flatternd öffnete er die Augen und wünschte sich im gleichen Moment er hätte es nicht getan.  Noch immer drang kein einziger Sonnenstrahl durch das Fenster in seinem Zimmer, nur die kümmerlichen Reste der Kerzen auf dem Waschtisch erhellten den Raum.  Vorsichtig stand Sahel auf, mit jedem Schritt das aufkommende Schwindelgefühl bekämpfend, das ihn befiel. Noch immer suchten ihn die Bilder heim, die er während der Zeremonie gesehen hatte. Verdorrte Erde lag neben ausgetrockneten Flussbetten, in deren Nähe verbrannte Sträucher die einzige Vegetation waren, die noch überlebte. Kein Mensch wanderte auf der Erde, denn sie verschanzten sich in ihren Städten. Doch dadurch verurteilten sie sich selbst zum Tode. Kein Korn, kein bisschen Wasser war mehr zu finden. Kein Wunder also, dass sie auf die Lebensmitteltransporte des Ordens angewiesen waren. 
Sanft strich Sahel über das Gefieder seines weißen Falken, der auf dem Fensterbrett saß. Leucas, sein Vatter, hatte ihm Adoree zu seinem sechzehnten Geburtstag geschenkt. Es war Tradition, dass die Söhne der Familie Kyell einen weißen Falken bekommen, und doch war es das schönste Geschenk, dass ihm sein Vater machen konnte. Auch wenn ihn jedes Mal, wenn er Adoree sah, ein Stich des Bedauerns durchzuckte. Das Band jedoch, das er mit seinem Falken geknüpft hatte war zu stark, um durch dieses Gefühl zu bersten. „Und was hast du mit mitgebracht?“, flüsterte Sahel, während er die kleine Papierrolle von ihrem Fuß losband. „Du bist bestimmt müde, meine Kleine. Ruh dich aus.“ Mit einem lauten Kreischen hob sich der Falke vom Fensterbrett und flog in die Nacht. Sehnsuchtsvoll blickte der Junge dem Vogel nach, ehe er die Nachricht entrollte. Ein strahlendes Lächeln erhellte das Gesicht des Jungen. Neue Informationen aus Erzen. 
Ohne zu überlegen stürzte Sahel aus seinem Zimmer, rannte Flure entlang und Treppen hinunter. Sie mussten noch unten sein. Vorsichtig öffnete Sahel die Tür zur unterirdischen Säulenhalle. Die Halle war das kleine Geheimnis der Familie Kyell und ihres Kreises. Als sein Onkel Galaine das Anwesen in der Stadt gekauft hatte, wusste noch niemand von diesem wahren Segen. Keiner der offiziellen Stadtpläne verzeichnete das Kellergewölbe, dessen Gänge weit hinter die Stadtmauern von Priaeria reichten, davon hatte sich Sahel selbst überzeugt. Erst nach ein paar Wochen war einer der Frauen aus dem Kreis, Sahel hatte ihren Namen vergessen, der Zugang zum Keller aufgefallen. Das war der Beginn der regelmäßigen Treffen des Ordens und die Fortsetzung von Sahels Training gewesen. 
Nur einen Moment lang durchströmte den Jungen eine unbändige Sehnsucht nach dem alten Sitz ihres Kreises, nahe dem Waldrand. Er vermisste die Atmosphäre der Trainingsstunden auf der Lichtung im Wald und auch die Möglichkeiten andere Manöver als nur den offenen Angriff zu üben. Seit seinem zehnten Lebensjahr unterrichtete Leucas ihn in all den Kampftechniken, die sie durch den Kontakt mit Erzen erlernt hatten, und auch im Umgang mit den wenigen Waffen, die sie bis dahin über die Grenze geschmuggelt hatten. Mittlerweile waren über zehn Jahre ins Land gestrichen und Sahel zählte zu den besten Kämpfern des Ordens, was auch dran lag, dass seine Mutter ihren Willen durchgesetzt hatte. Sie war es, die mit ihrem unerschütterlichen Glauben Sahel dazu gebracht hat, seit er klein war, die rituellen Tänze des Feuertempels zu lernen.
„Sahel!“, Leucas aufgeregte Stimme schallte durch den gesamten Raum. „Vater…“, seufzte der Junge nur zu hörbar. Auch wenn er sich bemühte, ihm rutschte dieses Wort nur allzu oft in der Öffentlichkeit heraus. Sahel liebte seinen Kreis so wie es sich gehörte, wie eine Familie, doch konnte er sich nicht damit arrangieren seine Eltern herab zu stufen. Er verehrte seinen Vater und seine Mutter, die nicht nur ihr eigenes Leben sahen, sondern auch das derer, die litten. Sein Vater war sein Vorbild, Sahel tat alles was Leucas verlangte um ihn stolz zu machen. Er hatte gelernt zu kämpfen, seinen Falken trainiert und bei der Arbeit seines Vaters geholfen. Deswegen verstand er nicht, warum er sie nicht über alle anderen stellen durfte, warum er sie nur mit ihrem Vornamen ansprechen durfte, als ob sie nur Bekannte für ihn wären, anstatt das was sie sind: die wichtigsten Menschen in seinem Leben.
„Du solltest doch im Bett bleiben und dich ausruhen, Sahel!“, der Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters drückte ernsthafte Besorgnis aus, doch in seinen Augen funkelte etwas anderes. Ein unausgesprochenes ‚wie oft sagte ich dir bereits du sollst mich nicht so nennen‘. „Mir geht es gut, Leucas“, ganz besonders betonte er nun den Namen seines Gegenübers, da bereits jegliche Aufmerksamkeit auf ihnen lag . „Mach dir um mich keine Sorgen, viel wichtiger ist die Nachricht die ich bringe. Adoree ist gerade wiedergekommen und sie trug Neuigkeiten bei sich.“ Gelassen hielt Sahel dem warnenden Blick seines Vaters stand. „Ich werde hier bleiben. Mir geht es gut genug, dass ich diese kleine Botschaft auch den anderen mitteilen kann.“
„Du weißt, dass ich nur dein Bestes will, Sahel“, Leucas Stimme wurde leiser und weicher, als er eine Hand auf die Schulter seines Sohnes legte. „Ich weiß, Vater, aber das Beste für mich ist nicht das Beste für den Orden.“


Als eine der ersten hatte Voline bemerkt, wie sich die Tür hinter ihnen geöffnet hatte und noch jemand eingetreten war, doch es hatte sie nur kurz von der Präsentation im vorderen Bereich der Halle abgelenkt. Galaine erzählte gerade etwas über die neuen Tunnel, die unter dem Anwesen gegraben wurden und das Projekt den Erris zu untertunneln. Für Voline klang das wie pures Geschwätz, egal wie eindringlich die Stimme ihres Namensträgers war, aber ein solches Unterfangen war zum Scheitern verurteilt.  
Aufgebracht unterbrach Leucas seinen Bruder, als er erkannte, wer dort hereingekommen war. Erst jetzt schenkte Voline der Person einen zweiten Blick. Im flackernden schein der Fackeln erblickte sie den jungen Mann, der während des Tanzes fast auf sie gestürzt wäre. Sein blondes Haar war nun nicht mehr nach oben gesteckt, sondern fiel in weichen Wellen über seinen Rücken. Ihr stockte der Atem, als ihr erneut der Ausdruck in seinen Augen in den Sinn kam. Beschämt von ihren eigenen Gedanken schlug sie die Augen nieder, doch selbst das half nichts, sie konnte nun seine schlanke Gestalt sehen, eingehüllt in eine einfache Leinenhose und ein schlichtes Hemd. Er trug keine Schuhe; nichts schütze ihn vor dem kalten, rauen Boden. Mit einem Mal wurde Voline klar, wie aufgedonnert sie aussehen musste und wie unattraktiv sie eigentlich war. Sie war neidisch auf diesen Jungen, der in den einfachsten Kleidern aussah, wie eine erblühende Rose, während sie nur durch Pomp und Tand einen Hauch von Schönheit an sich tragen konnte. 
Mit langen eleganten Schritten durchquerte der junge Mann den Raum. Jedes Augenpaar lag nun auf ihm. Voline hatte nicht darauf geachtet, was er mit Leucas gesprochen hatte, doch der Bruder des Namensträgers schien verstimmt zu sein.  Ein unruhiges Murmeln durchlief den Raum, während Galaine noch einige Worte mit dem Neuankömmling wechselte. Echauffiert lehnte sich eine Bekannte zu Adaine und raunte ihr zu: „Hast du gehört, was er gesagt hat? Benine ist sich sicher, dass er Leucas, „Vater“, genannt hat. Ist das zu glauben? Ich wusste schon immer, dass der Junge keinen Respekt vor den Traditionen unseres Landes hat. Egal wie wichtig er für unsere Pläne ist, so ein Verhalten darf nicht geduldet werden. Wir sind alle gleich!“ Adenia setzte gerade an etwas auf Benines Klatsch zu antworten, als ihr Namensträger um Ruhe bat. Zu gerne hätte sie die Antwort ihrer Mutter gehört, denn ihre Gedanken tanzten Gerade wie wild hin und her. Wenn dieser Junge Leucas als seinen Vater bezeichnete, musste er Sahel sein, der Neffe ihres Namensträgers, und damit auch der Mann von dem ihre Mutter seit Tagen sprach. Sie hatte gar nicht mehr aufgehört davon zu schwärmen, wie gutaussehend und intelligent er doch sein sollte, seitdem sie und Danael, ihr Mann, bei den Kyells zum Essen geladen waren. Voline durfte nicht mitkommen, ihr 18. Geburtstag war noch nicht vorüber gewesen, deswegen hatte sie nicht gewusst, wie sie sich diesen Sahel vorstellen sollte. In ihren Gedanken war er ein großer muskelbepackter Mann gewesen, der nur von Kriegsführung und Kämpfen Ahnung hatte, aber nicht von Schönheit und Anmut. Dass Sahel jedoch einer der begabtesten Tänzer des Tempels des Feuers war, das ließ sie nun doch erstaunt zurück. 
„Meine Familie, meine Freunde, mein geliebter Kreis“, die klare Stimme Sahels legte sich wie Balsam über die aufgeregte Stimmung in der Halle. Er war also ganz der Onkel was das einnehmende Wesen anging. „Es legt sich Trauer auf mein Herz, dass ich erst jetzt zu euch stoßen konnte. Ihr müsst mein Fehlen entschuldigen. Einige von euch wissen es bereits, euch anderen werde ich es nun sagen. Ich war bei der heutigen Zeremonie des Feuers auserwählt zu tanzen, jedoch nicht nur auf dem Festplatz. Für die heutige Nacht hatte ich mich ganz dem ewigen Feuer und seiner heiligen Flamme verschrieben. Ich tanzte, bis sie mir unseren Weg zeigte, das Leid, das vor unserem Blick verschlossen bleibt aus zu löschen.“  Erneut hallte aufgeregtes Gemurmel von den hohen Wänden der Säulenhalle wieder. Volines Blick lag aufmerksam auf der Gestalt des jungen Mannes, der dort vorn stand. Sein Kreuz durchgedrückt, die Schultern gestrafft. Sie wusste von Adaine, dass er einer der Männer war, der wirklich Kämpfen konnte. Doch nun wusste sie noch etwas: Sein markerschütternder Schrei war es gewesen, der sie hat Schaudern lassen. Sie konnte sich nicht ausmalen, welche Schmerzen er für diese Art der Vision hatte zahlen müssen. 
„Ich sah Erzen vor mir und seine verbrannte Erde. Sah, dass die uns Leben spendende Sonne, dort tötet. Der Regen dort macht krank, während wir von seinem Wasser Korn wachsen lassen. Wo wir in friedlichem Einklang mit den Tieren leben, sind sie in Erzen wild und unbezähmbar. Auf ihrem Land steht keine einzige Hütte mehr, denn die Winde wehen so stark, dass sie alles zerstören, obwohl ihre kühle Briese uns vor der Hitze der Sonne schützt. Wir leben hier in Harmonie und voller Stolz auf unsere Kultur, doch dort gibt es Menschen, die auf der Straße dahinsiechen, mit nichts als dem was sie an ihrem Leib tragen. Dort lebt jeder für sich selbst. Es gibt keine Kreise in deren Schutz man sich zurückziehen kann und auf den man vertraut. Wir können uns nicht vorstellen, was es für ein Leben sein muss, dass sie führen, aber wir können alles daran setzen ihnen zu helfen! Die Pläne für den Ausbau der Tunnel sind fertig und wir können bald damit beginnen sie in die Tat umzusetzen. Dann muss keiner von uns mehr sein Leben, auf der langen und gefährlichen Reise zur Grenze, aufs Spiel setzen. Bedenkt was vor 18 Jahren geschah, als unsere Lieferung an Erzen von einer Gruppe Plünderer gestohlen wurde. Madana und Trojen haben, durch großes Glück, überlebt, aber ihr Sohn…. Wir trauern noch immer alle um dieses junge Geschöpf. 
Aber ich habe auch gute Nachricht zu verkünden, nicht nur solch traurige. Adoree brachte mir heute neue Nachricht aus Erzen. Sie akzeptieren unser letztes Angebot und wir erhalten eine weitere Lieferung an Waffen, vor allem neue Pfeilspitzen, aber es sollen auch leichtere Klingen dabei sein, damit wir alle besser lernen und üben können. Jedoch bleibt unser Wunsch auf einen Lehrer wieder verwehrt, dafür erhalten wir neue, bessere Bücher, aus denen wir neue Techniken erlernen können. Sobald sie ihre Lieferung losgeschickt haben werden wir erneut eine Nachricht bekommen, damit wir, die hoffentlich letzten zwei von uns, auf die Reise schicken können.“ Großer Jubel aus den Reihen der Jüngeren folgte Sahels Worten, sie konnten es kaum erwarten sich in den Krieg zu stürzen. Voline dagegen schreckte das Geschrei auf. Sie hatte so gebannt an Sahels Lippen gehangen, dass sie beschämt zu Boden blickte, als es ihr bewusst wurde. Ihr Herz schlug laut und unregelmäßig, während sie reglos in der tobenden Menge stand. 
Namensträger Galaine war es, der mit einem strahlenden Lächeln den Orden wieder zur Ruhe rief. „Meine lieben Brüder und Schwestern. Wir können aufatmen, denn die Nachricht die Sahel uns bringt ist gut, doch wir dürfen nicht vergessen, dass jetzt wieder die Zeit der Arbeit folgt. Wir dürfen die Lebensmittellieferung nicht unterschätzen. Auch wenn jeder von uns seinen Beitrag ohne Mühe leisten kann, werden es doch schwere Monate werden, die uns bevorstehen. Denkt immer daran nicht auffällig zu handeln. Die Geheimhaltung des Ordens ist höchste Priorität.“


Stummes nicken folgte Galaines Worten. Sahel bekam das alles nur am Rande mit. Sein Kopf schmerzte so sehr, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass er nicht jeden Moment bersten würde. Es war ihm ein Rätsel wie er es überhaupt geschafft hatte so lange vor dem Orden zu stehen, denn nun war er so dankbar für den Stuhl der am Rande der Empore bereitstand. Sein Vater saß neben ihm, doch er ignorierte den besorgten Blick der auf ihm lag. Unaufmerksam ließ er den seinen über die Menge schweifen, bis sein Onkel die Mitglieder des Ordens entließ. Der Raum leerte sich schnell, doch sein Vater, sein Onkel und eine der Familien blieben in stillem Schweigen zurück. „Sahel… Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll…“, Leucas Stimme war ruhig und sanft, als er sich zu seinem Sohn gesellte. „Deine Mutter und ich haben lange darüber geredet, was uns die Zukunft noch bringen wird. Sahel, du bist unsere Zukunft und deswegen haben Selenia und ich eine Entscheidung getroffen. Du wirst heiraten mein Sohn, damit unsere Familie fortlebt.“
Für einen Moment war Sahel so perplex, dass er gar nichts erwidern konnte. Schweigend ruhte sein fassungsloser Blick auf seinem Vater. Hatte er gerade wirklich das gesagt, was Sahel verstanden hatte? Er hoffte für seinen Vater, dass es nicht so war. „Wir haben eine Familie aus unserem Kreis ausgewählt, die nur eine einzige Tochter hat. Ihr Name ist Voline. Sie ist gut erzogen worden, nach allen Traditionen, und sie hat hervorragende Umgangsformen. Sie ist seit heute auch Teil unseres Ordens, so wie es auch ihre Eltern sind. Sie ist ein Emporkömmling des Teils der Familie, der sich dem Handel zugewandt hat. Sie wird also ein gutes Einkommen mit in die Familie bringen, wenn ihr Geschäft von ihrer Tochter übernommen wird. Sie ist eine gute Wahl für das Wohl unserer Familie und für das des Ordens.“ 
„Vater!“, nur mit Mühe konnte er die Wut die in ihm aufkeimte unterdrücken. „Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Sollte es nicht in meinem Ermessen liegen, welche Frau ich einmal heiraten werde? Ich dachte ich könne –“ Der eisige Blick seines Vaters ließ Sahel schweigen. „Du wirst das tun, was deine Mutter und ich für dich vorgesehen haben. Und das ist sicherlich nicht irgendein dahergelaufenes Mädchen von der Straße zu ehelichen. Wir haben lange überlegen müssen, wer die Richtige sein wird und dieses Mädchen dort“, Leucas deutete mit einer unauffälligen Geste zu den anderen Anwesenden, die sich angeregt mit Galaine unterhielten. „ist absolut perfekt. Sie ist schön. Sie ist intelligent und sie ist reich. Und ich will von dir keine Widerworte hören, Sahel. Ich bin dein Vater und du hast zu tun was ich für richtig halte. Und jetzt begrüßen wir die Familie deiner Verlobten.“ 
Sahel wünschte sich, dass er Leucas hätte sagen können, was er dachte, was er fühlte, doch er hätte ihm nicht zugehört. Sein Vater war zwar besorgt um ihn und sein Wohl, aber noch mehr um den Wohlstand der Familie und, dass sie in nichts hinter dem Namensträger standen. Es hätte nichts genützt, wenn er sich nun aufgeregt hätte, er hätte nur den Zorn seines Vaters auf sich gezogen und das hätte sein Herz noch schwerer bluten lassen als es diese arrangierte Ehe tat. 
Leucas schritt an seinem Sohn vorbei, durch die Säulenhalle, direkt auf die Familie dieser Voline zu. Nur kurz verweilte Sahel noch an seinem Platz, denn er wusste, dass er gehen musste. Mit jedem Schritt spürte Sahel wie sich die Kälte des Bodens durch seine Fußsohlen fraß. Immer tiefer, bis sie sein Herz erreichte und es zu Eis erstarren ließ. Und doch setzte er weiterhin einen Fuß vor den anderen und ging der Hoffnungslosigkeit seines Schicksals entgegen.

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